Transparenzbericht Spendenaktion

In den letzten Wochen haben wir Patches und Beutel verkauft, um Spenden für die Menschen an der polnisch-belarussichen Grenze zu sammeln. Hier findet ihr alle Hintergrundinfos. Jetzt wollen wir der Transparenz halber alles offenlegen:

Alle Erlöse wurden am 6.1. an das Projekt der NoBorders-Aktivist*innen überwiesen.

Danke an Alle, die mitgemacht haben! Wir bleiben aktiv und planen schon die nächste Spenden-Aktion!

Keine Planstraße durch den Wald!

Gestern (27.01.21) hat das Mobilitätsamt Darmstadt in einer Informationsveranstaltung zum Neubau der Planstraße südlich der Lincoln-Siedlung zu den Vorplanungen informiert. Hier unser Statement:

Zuallererst möchten wir klarstellen: Mobilität ist wichtig und muss für die Bewohner*innen der Lincolnsiedlung und des Ludwigshöhviertels sichergestellt sein.

Doch gute Mobilität heißt nicht gleich fossiler PKW-Verkehr – gerade eine Stadt, die sich 2019 zu „Höchste Priorität für den Klimaschutz“ bekannt hat, müsste wissen, dass es für eine klimagerechte Verkehrswende keine neuen Straßen, sondern einen gut ausgebauten, kostengünstigen ÖPNV und attraktive Fuß- und Radinfrastruktur braucht! Jede neue Autostraße wird dafür sorgen, dass noch mehr Güter und Personen auf diesem Wege transportiert werden – denn das schafft Zeitersparnisse und Komfort. Dadurch wird die Verkehrssituation immer angespannter und der Verkehrsfluss verschlechtert sich. Dieses Paradox beschreibt die Verkehrswissenschaft als „induzierten Verkehr“. Kein*e Anwohner*in wird seine*ihre Routine hin zu ökologischen Verkehrsmitteln verändern, wenn die Stadt PKW-Straßen immer weiter ausbaut!

Das gilt besonders in Quartieren, die von Grund auf als „autoarm“ geplant sind. Dort wurde bisher das Verkehrsgesetz des induzierten Verkehrs beachtet und eine Reduktion des Autoverkehrs durch weniger Infrastruktur für Autos erzielt.

Dieser Grundsatz wird nun mit dem Bau der neuen Straße verworfen. Die Kapazitäten für die wenigen Anwohner*innen, die auf das Auto angewiesen sind, können in der Rüdesheimer Straße durch Erweiterung von ÖPNV und Radwegen geschaffen werden. Die aktuelle Planung wird die Rüdesheimer Straße nur kurzzeitig entlasten, dafür steigt die Menge der Autos. Das ist mit konsequentem Klimaschutz nicht vereinbar!

Gerade für das Vorgehen und die Argumente von Jochen Partsch haben wir keinerlei Verständnis: Wer als grüner Oberbürgermeister inmitten der Klimakrise immernoch versucht, eine neue fossile Straße durch einen Wald zu rechtfertigen, hat jede Glaubwürdigkeit verloren.

Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, diese Straße zu bauen – es gibt keine Pflicht zum Straßenbau! Es wurde weder eine Umweltverträglichkeitsstudie durchgeführt, noch eine dringend notwendige Klimaprüfung erstellt. Die Beschlüsse des Stadtparlaments zum „Antrag höchste Priorität Klimaschutz“ und dem „Klimavorbehalt“ werden damit hintergangen.

Wir fordern:

  • Keine neuen Autostraßen in Darmstadt!
  • Das Geld statt in das kleine Straßenstück in Radinfrastruktur und den ÖPNV stecken!

Das Statement steht auch hier als Download zur Verfügung.