Gruppen stellen sich hinter die Forderungen der Baumbesetzung am Weißen Turm

Seit Donnerstagmorgen, dem 13.5.21, ist die Platane am Weißen Turm besetzt. Mehrere Gruppen zeigen sich solidarisch mit den Forderungen der Baumbesetzer*innen. Diese haben ein Forderungspapier veröffentlicht, in dem sie 15 Punkte für ein klimagerechtes Darmstadt auflisten. Außerdem wird das am vergangenen Mittwoch veröffentlichte, neue Klimaschutzgesetz der Bundesregierung als unzureichend und in Teilen verfassungswidrig kritisiert. Auch auf lokaler Ebene kritisieren die Aktivist*innen das politische Geschehen, sie stellen sich gegen eine Koalition mit der CDU, aus der Erfahrung der letzten Jahre wissen, dass unsere Forderungen nicht umgesetzt werden.

„Als Fridays for Future stellen wir uns klar hinter die Aktivist*innen und unterstützen die Forderungen. Nachdem wir über Öffentlichkeitsarbeit und Gespräche versucht haben, die erneute Koalition mit der CDU zu verhindern, halten wir diese Baumbesetzung für einen legitimen Schritt. Wir erwarten jetzt von den Parteien eine ausführliche Auseinandersetzung mit den Forderungen und ein Statement dazu.“ sagt Silas Bug von Fridays for Future Darmstadt.

„Wir als Grüne Jugend solidarisieren uns ganz ausdrücklich mit den Aktivist*innen, welche aktiven Klimaschutz und eine sozialökologische Wende in Darmstadt fordern. Wir appellierenan die GRÜNEN Werte unserer Mutterpartei und fordern eine ständige Überprüfung der klimaschützenden Maßnahmen,egal ob schon angestoßen oder noch in Planung. Besonders das 1,5 Grad Ziel darf nicht aus den Augen verloren werden, denn unserer aller Zukunft steht auf dem Spiel.“, stellt Sharleen Ebling, Sprecherin der GJ Darmstadt/Darmstadt-Dieburg, klar.“

Auch wir von Attacikka wünschen uns ein soziales und ökologisches Darmstadt, dass nicht Autos in den Vordergrund stellt, auf den ÖPNV umsteigt und für eine bessere Klimapolitik einsteht. Dies ist mit der sich aktuell bildenden Koalition nicht möglich und deshalb unterstützenwir die Aktivist*innen, die die Platane besetzen.“, sagt Tamara von Attacikka.

„Wir Jusos stehen insbesondere hinter den Forderungen der Aktivist*innen zum Ausbau des ÖPNV und des Radnetzwerkes. Klimaschutz darf keine Frage des Geldbeutels sein; wir müssen hier solidarisch handeln. Er muss alle Darmstädter*innen mitnehmen und unserer Verantwortung als Industriestandort gerecht werden. Die Wähler*innen haben bei der Kommunalwahl 2021 ganz klar für ein progressives Bündnis in Darmstadt gestimmt, ein „Weiter so“ lässt sich aus den Ergebnissen dieser Wahl aus unserer Sicht nicht herauslesen“, so die stellvertretende Sprecherin der Jusos Darmstadt Sasha Young.

„Als Linksjugend [’solid] kämpfen wir für Klimagerechtigkeit und stehen entschieden gegen Symbolpolitik beim Klimaschutz. Wir stehen an der Seite der Baumbesetzer*innen und treten für eine soziale und klimagerechte Politik in Darmstadt ein. Mit weiteren 5 Jahren grün-schwarzem Unfug mit Unterstützung von Volt ist eine solche Politik nicht möglich. Darmstadt muss radikal umdenken und radikal handeln“, sagt Erik für die Darmstädter linksjugend.

„Die Klimakatastrophe ist ein weltweites Problem. Schon jetzt zwingt sie unzählige Menschen dazu,ihre Heimat zu verlassen. Als sich Darmstadt vor zwei Jahren zum sicheren Hafen erklärte, äußerte sich die Stadt solidarisch mit Fliehenden. Den Worten müssen endlich Taten folgen, damit Darmstadt auch wirklich zum sicheren Hafen wird. Es braucht die dezentrale Unterbringung von Geflohenen und ein Ende der Abschiebungen.Wir danken den Aktivist:innen für ihr tatkräftiges Engagement“, ergänzt Jeremias von der Seebrücke.

Erst vor kurzem stellte Sie sich die CDU gegen die Reduzierung der Regelgeschwindigkeit auf 30 km/h und den Aufbau von Pop-up-Bikelanes in Darmstadt. Damit hat die CDU gezeigt, dass mit ihr eine klimagerechte Verkehrswende nicht möglich ist. Deshalb spricht sich XR Darmstadt auch gegen eine Koalition mit der CDU aus und steht hinter den Forderungen des Klimacamps Darmstadt für eine klimagerechtes Stadt.

„Die vorgezogenen Klimaziele der Bundesregierung sind immer noch unzureichend und nehmen das 1.5 Grad Ziel nicht ernst genug! Die Lokalpolitik kann und muss es anders machen und dafür sorgen, dass sich hier in Darmstadt in der nächsten Legislaturperiode etwas ändert. Deswegen verlangen wir als HG Nachhaltigkeit: Die Forderungen des Klimacamps müssen in den Darmstädter Koalitionsvertrag aufgenommen werden.“, sagt Lisa von der HG Nachhaltigkeit.

„Wenn die politisch Verantwortlichen nicht handeln, um die dringend notwendige sozial-ökologische Transformation einzuleiten, dann ist es Zeit für Baumbesetzungen. Die interventionistische Linke Darmstadt solidarisiert sich mit den Aktivist*innen, die in der Innenstadt einen Baum besetzt halten. Dies ist legitim, um den Forderungen nach einer klimagerechten Stadt Nachdruck zu verleihen.“, sagt Rosa Stark von der IL Darmstadt.

„Ich betrachte es als dumm und kurzsichtig, für die Erweiterung unserer Verkehrsadern Wald zu opfern. Für unsere Kinder ist es essentiell, saubere Luft, ausreichend Trinkwasser und kühle Städte zu haben. Genau dies liefert für uns der Darmstädter Westwald. Er sollte nicht für die Planstraße oder Autobahnerweiterungen noch weiter reduziert werden. Ich befürchte, dass sich sonst der Auflösungsprozess des bereits so vorgeschädigten Waldes massiv beschleunigen wird und es in 10 Jahren vielleicht überhaupt keine alten Bäume im Darmstädter Westen gibt.“ Marika aus Darmstadt von den Parents.

„Herzliche Solidaritätsgrüße an die mutigen Jugendlichen von der Baumbesetzung am weißen Turm. Eine Nachschärfung des Klimaplanes der Bundesregierung ist unerlässlich, um der Verfassung und dem Pariser Klimaschutzabkommen zu entsprechen. In diesem Sinne haben die Forderungen vom Darmstädter Klimacamp absolute Berechtigung, auch im Bereich des Straßenverkehrs. Eine Überprüfung des Straßenbahnbaus nach Großzimmern im Hinblick auf Kosten und Nutzen sowie das Einbeziehen von sinnvollen Alternativen wie das Konzept der Stadt-Land-Bahn der Odenwaldbahn ist jedoch sehr sinnvoll. Auch der weitere Ausbau von Autobahnen anstatt der Förderung des öffentlichen Nahverkehrs ist zu teuer und klimapolitischer Irrsinn. Stopp aller Autobahnprojekte heißt auch STOPP des sechsspurigen Ausbaus sowohl der A67 als auch der A5! Ich wünsche der Baumbesetzung eine angenehme Zeit und unterstütze bis auf den Einwand zum Straßenbahnbau und der Ergänzung beim AutobahnbauSTOPP die Forderungen des Klimacamps Darmstadt“ Monika von Parents Darmstadt und Umgebung.Am Weißen Turm wurde eine Mahnwache mit Presseansprechbarkeit entwickelt.